Bahnhofstraße ist nicht verkehrsgerecht zu befahren
Mobilität modern machen. In der initialen Bürgerbefragung zum Mobilitätsgutachen stellten sich die Bahnhofstraße neben Mühlenstraße und Schulauer Straße als eine der drei zentralen Problemzonen des Radverkehrs in Wedel heraus.
Unsichere Bahnhofstraße
Die Verkehrssituation in der Bahnhofstrasse wird von allen Verkehrsteilnehmer*innen als unsicher eingeschätzt. Von Beinaheunfällen wissen viele Radfahrende zu berichten. Viele fahren gleich auf dem Gehweg. Entsprechend hoch waren die Meldungen der Mobilitätsumfrage zu Konflikten zwischen Fuß- und Radverkehr einerseits und zwischen Rad und PKW Verkehr sowieso. Ansätze, hier etwa zu bewegen, hat es mehrere auch in jüngster Vergangenheit gegeben. Die Verwaltung steht jedoch aktiv zum Status quo.
Keine Geschwindigkeitsreduzierung
Die Forderung des Seniorenbeirates nach einem Tempolimit von 20 km/h wird von der Verwaltung ebenso abgelehnt wie die Bitte der Parteien nach einem Tempolimit von 30 km/h. Zur Begründung wird darauf verwiesen, dass die Bahnhofstraße zum Vorbehaltsnetz gehört sowie, dass ein Tempolimit die Attraktivität des ÖPNV beeinträchtigen würde, da die Busse nicht mehr schnell genug vorankämen (kein Witz).
ADFC schlägt Fahrradstraße vor
Der ADFC Wedel hat ausgeführt, dass die Breite der Bahnhofstraße ein gleichzeitiges Einhalten von vorgeschriebenen Mindestabständen zwischen PKW und Radfahrer*innen einerseits sowie der Letzteren zum ruhenden Verkehr anderseits nicht möglich ist. Ein gleichzeitiges Befahren der Bahnhofstraße von motorisiertem Individualverkehr (MIV) und Radfahrenden unter Einhalten der Verkehrsvorschriften wäre jedoch problemlos im Rahmen einer Fahrradstraße möglich. Das würde fast nicht kosten und würde Radfahrern und Fußgängern sehr viel mehr an Sicherheit bieten. Bus und PKW kämen fast genauso schnell oder genauso langsam ans andere Ende der Bahnhofstraße wie heute. Mehr als Tempo 30 ist dort vernünftigerweise nicht zu machen. Lediglich die Vorfahrtsregeln hätten sich geändert. Der Radverkehr hätte Vorfahrt. Hätte er heute auch schon, wenn die Radfahrer*innen so fahren würden, dass Abstandregeln eingehalten werden. Dann dürften sie auch heute nicht überholt werden.
Der ADFC Vorschlag wurde nicht direkt, aber doch indirekt mit dem Hinweis auf das Vorbehaltsnetz abgelehnt. Es lässt sich eben leider an der nicht verkehrsgerechten Situation nichts ändern. Wirklich nicht?